Letzte Aktualisierung:

Der Einfluss engagierter Stakeholder auf den Erfolg agiler Projekte

Thomas Artikel

In der dynamischen Welt der Softwareentwicklung ist Agilität mehr als nur ein Schlagwort. Sie ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg moderner Projekte. Doch selbst das beste agile Framework kann ins Wanken geraten, wenn die Stakeholder nicht vollumfänglich eingebunden sind oder agiles Arbeiten missverstehen. Warum ist es so entscheidend, dass Stakeholder sowohl das agile Konzept verstehen als auch aktiv in den Entwicklungsprozess integriert sind? Und welche Konsequenzen hat es, wenn dies nicht der Fall ist?

Warum Stakeholder-Engagement entscheidend ist

Stakeholder sind mehr als nur passive Zuschauer. Sie sind maßgebliche Akteure, die den Erfolg eines Projekts direkt beeinflussen können. In einer meiner Podcast-Episoden habe ich darüber gesprochen, dass es eine zentrale Aufgabe von uns ist, Transparenz zu schaffen und die Erwartungen der Stakeholder zu managen.

Transparenz und regelmäßige Reviews sind dabei Schlüsselelemente.

Diese ermöglichen es, Erwartungen zu klären und Prioritäten gemeinsam zu erarbeiten. Werkzeuge wie Impact Mapping können dabei helfen, die Verbindung zwischen Geschäfts- und Projektzielen zu verdeutlichen. Wenn Stakeholder verstehen, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden, sind sie eher bereit, den agilen Prozess zu unterstützen.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Bereitschaft der Stakeholder, sich dem agilen Mindset zu öffnen. Es reicht nicht aus, Agilität als bloßes Schlagwort zu verstehen. Die Stakeholder müssen den Willen haben, agil zu arbeiten und die Vorteile dieses Ansatzes zu erkennen. Wenn Stakeholder in einem traditionellen Mindset verharren, in dem alles im Voraus definiert und geplant werden muss, stehen sie dem agilen Prozess im Weg. In vielen Fällen zeigt sich, dass es unmöglich ist, alle Anforderungen zu Beginn eines Projekts zu kennen. Agile Methoden bieten hier den Vorteil, kontinuierlich Feedback einzuholen und das Produkt iterativ zu verbessern.

Konsequenzen mangelnden Engagements

Was passiert, wenn Stakeholder sich nicht engagieren oder Agilität missverstehen? Die Folgen können verheerend sein. Projekte stagnieren, weil wichtige Entscheidungen nicht getroffen werden oder weil es an der notwendigen Unterstützung fehlt. Wenn Stakeholder nicht in der Lage sind, den Wert von agilen Methoden zu erkennen, laufen sie Gefahr, in alten, ineffizienten Modellen gefangen zu bleiben.

In der Praxis sehe ich oft, dass Stakeholder schnelle Ergebnisse und viele Features in kurzer Zeit und mit minimalem Budget erwarten - ohne nach dem Wert, also dem Outcome zu schauen. Das kann fatal sein, denn diese Erwartungen stehen oft im Widerspruch zur agilen Philosophie, die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit betont. Wenn Stakeholder nicht bereit sind, sich auf den agilen Prozess einzulassen, scheitern Projekte oft an unrealistischen Erwartungen und mangelnder Anpassungsfähigkeit.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass Stakeholder in die Falle tappen, alles im Voraus definieren zu wollen. Diese Herangehensweise widerspricht dem agilen Grundsatz, dass Planung in kleinen Schritten erfolgen sollte, um auf Veränderungen reagieren zu können. Ohne regelmäßige Feedbackzyklen und iterative Verbesserungen besteht die Gefahr, dass das fertige Produkt nicht den tatsächlichen Bedürfnissen entspricht.

Die Rolle des Product Owners: Vermittler zwischen Welten

Der Product Owner (in Scrum) spielt eine entscheidende Rolle in diesem Prozess. Er steht oft zwischen den Stühlen, da er sowohl die Bedürfnisse der Stakeholder als auch die des Entwicklungsteams ausbalancieren muss. Der Product Owner muss in der Lage sein, die Sprache der Stakeholder zu sprechen und gleichzeitig die agilen Prinzipien zu verteidigen. Dies erfordert nicht nur technisches Wissen, sondern auch ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten. Die Herausforderung besteht darin, die Stakeholder kontinuierlich zu schulen und ihnen die Bedeutung von Transparenz und Zusammenarbeit zu verdeutlichen.

Ein weiteres wichtiges Element ist die Unterstützung durch Führungskräfte im Unternehmen. Manager und Führungskräfte sollten als Unterstützer des Scrum-Teams agieren und Hindernisse aus dem Weg räumen. Sie können eine entscheidende Rolle dabei spielen, den agilen Prozess zu fördern und zu unterstützen. Ihre Aufgabe ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der sowohl das Team als auch die Stakeholder effektiv zusammenarbeiten können.

Praktische Handlungsempfehlungen

Wie kann ein Unternehmen sicherstellen, dass Stakeholder effektiv in den agilen Prozess eingebunden werden? Der erste Schritt besteht darin, eine Kultur der offenen Kommunikation zu fördern. Stakeholder sollten regelmäßig in Reviews und Retrospektiven einbezogen werden, um sicherzustellen, dass ihre Perspektiven gehört und berücksichtigt werden. Gleichzeitig ist es wichtig, ihnen den geschäftlichen Nutzen agiler Praktiken zu verdeutlichen, anstatt sie mit technischen Details zu überfordern.

Ein weiterer Ansatz besteht darin, den Stakeholdern den Mehrwert agiler Methoden durch praxisnahe Beispiele aufzuzeigen.

Anstatt über Sprints und Backlogs zu sprechen, sollte der Fokus auf den geschäftlichen Ergebnissen liegen, die durch agiles Arbeiten erreicht werden können.

Zum Beispiel könnten regelmäßige, funktionierende Produktinkremente präsentiert werden, um den Fortschritt greifbar zu machen.

Fazit

Engagierte Stakeholder sind ein wesentlicher Bestandteil erfolgreicher agiler Projekte. Ihre Einbindung und ihr Verständnis für agile Methoden können den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Unternehmen sollten daher darauf hinarbeiten, eine Kultur zu schaffen, in der Stakeholder aktiv in den agilen Prozess integriert werden und die Vorteile dieser Arbeitsweise voll ausschöpfen können. Nur so lässt sich sicherstellen, dass agile Projekte nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis erfolgreich sind.

Quellen

Die folgenden Episoden waren Basis für diesen Artikel: