Rückschau: Agiles Manifest und die 12 agilen Prinzipien

In der Folge NBA05 habe ich das erste mal im Podcast über das agile Manifest und die 12 agilen Prinzipien gesprochen. Es ist (natürlich) nicht das einzige mal geblieben. In der Folge spreche ich sehr viel über das Manifest, daher habe ich in der Folge NBA06 die Prinzipien näher angeschaut

Meine wichtigsten Learnings: Das Manifest und auch die Prinzipien gelten heute auch noch. Ich habe nur den Verdacht, dass viele, die agil arbeiten beides gar nicht wirklich kennen. Daher hier noch einmal die vier Punkte aus dem Manifest mit einer kleinen Einordung von mir.

1. Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge.

Natürlich sind Prozesse wichtig und auch Werkzeuge sind wichtig. Die Idee ist hier, sich nicht hinter Prozessen oder Werkzeugen zu verstecken und zu sagen: „Lass uns lieber gemeinsam über etwas reden, wenn wir in einer Situation sind“, anstatt sich stur an Prozesse oder Werkzeuge zu halten. Die Interaktion ist wichtiger, um gute Software zu schreiben, als der Prozess oder das Werkzeug.

2. Funktionierende Software ist mehr als umfassende Dokumentation.

Hier geht es darum zu sagen, dass funktionierende Software den Wert schafft. Das ist das Fundament der Softwareentwicklung und nicht die Dokumentation. Auch hier ist wichtig zu betonen, dass es nicht darum geht, keine Dokumentation zu erstellen, sondern dass funktionierende Software wichtiger ist als Dokumentation. Das kann ich in der Praxis bestätigen. Natürlich gehört Dokumentation zur Entwicklung dazu, aber es ist wichtiger, funktionierende Software zu haben und auszuliefern, als eine umfangreiche Dokumentation zu erstellen.

3. Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als Vertragsverhandlungen.

Gerade bei größeren Unternehmen gibt es Einkaufsteams und festgelegte Prozesse, die verständlich sind. Aber es macht keinen Sinn, sich starr an Vereinbarungen in einem Pflichten- oder Lastenheft zu halten und nicht mit dem Kunden zusammenzuarbeiten. Je länger ein Projekt dauert, desto mehr stellt der Kunde fest, dass Ideen, die anfangs gut waren, möglicherweise nicht mehr aktuell sind. Daher ist es viel besser, den direkten Kontakt mit dem Kunden zu suchen und gemeinsam auf Veränderungen zu reagieren, als sich strikt an vertragliche Vereinbarungen zu halten.

4. Reagieren auf Veränderungen ist wichtiger als das Befolgen eines Plans.

Das hängt sicherlich mit dem vorherigen Punkt zusammen. Ein Plan an sich ist ohne Wert, wenn man nicht bereit ist, ihn anzupassen. Wir planen kontinuierlich, um auf Veränderungen im Umfeld zu reagieren. Der Plan, der vor drei Monaten definiert wurde, ist wahrscheinlich nicht mehr aktuell. Es macht keinen Sinn, an einem Plan festzuhalten, wenn eine Veränderung stattgefunden hat, auf die reagiert werden muss.

 

 

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