NBA43: Im Gespräch mit Johanna über Motivation
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NBA42: Warum ist iteratives Vorgehen nur so schwer?
Links zu Motivation
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- Antoinette Weibel https://www.researchgate.net/profile/Antoinette-Weibel
- Selbstbestimmungstheorie https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstbestimmungstheorie
- Liebesaffären zwischen Problem und Lösung https://www.carl-auer.de/liebesaffaren-zwischen-problem-und-losung
- Flow estimations https://coach.und.coach/flow-estimates-eine-neue-art-zu-schatzen/
- Flow https://www.researchgate.net/publication/200026151_Finding_Flow_The_Psychology_of_Engagement_With_Everyday_Life
Transkript
Los geht's. Wie eben gerade schon angekündigt, ich freue mich sehr, die Johanna ist da. Wir haben uns vor allen Dingen das Thema Motivation ein bisschen vorgenommen.
Aber bevor wir da einsteigen, vielleicht magst du ein paar Sätze über dich erzählen.
Genau. Wie du schon mal gesagt hast, mein Name ist Johanna, Johanna Amlerer. Und ich begleite seit einigen Jahren Prozesse und Veränderungen in Teams und Organisationen.
Ja.
Momentan bin ich in der Rolle Agile Coach bei einem österreichischen Secondhand-Marktplatz, beziehungsweise Portal. Und bin da tätig auf unterschiedlichen Ebenen, auch so auf der einen Seite, wenn man es jetzt übertragen wird, vor allem wahrscheinlich auf Flightlevel 2 und 3, aber auch teilweise auf strategischer Ebene mit Software-Teams, aber auch nicht Software-Teams. Und zusätzlich in meiner Freizeit, was ich eigentlich schon länger mache, als eigentlich diese Rolle Agile Coach und immer noch ein bisschen geblieben ist, mache ich relativ viele Seminare oder Benz-Bast oder Klausuren mit Ehrenamtlichen, vor allem Studierenden-Ehrenamtlichen, und die begleite ich.
Das heißt, dass es auch so nochmal sein Herzensangelegenheit und bringt mich auch dann gleich auch vielleicht dann auch zum Thema Motivation, warum ich mich damit irgendwie damit beschäftige, war für mich auch so dieser Unterschied. Wie gibt es da überhaupt einen Unterschied zwischen den Leuten im Ehrenamt bzw. die in den Organisationen?
Ja, total spannend. Ich bin ein bisschen gestolpert über Motivation, weil ich mir überlegt habe, wie kann man andere motivieren? Und natürlich ist die Antwort sofort so einfach, kann man einfach gar nicht andere motivieren.
Also wir haben ja im Vorgespräch gerade schon mal intrinsische Motivationen fallen lassen. Aber wenn man jetzt einfach sich mal dumm hinstellt und sagt, okay, ich glaube, das ist eine tolle Idee, wie kann ich mein Team da mitnehmen? Machen wir mal einfach diese Situation.
Wie startet man da oder was muss man überhaupt erst mal generell verstehen und bedenken, wenn man über Motivation redet?
Vielleicht starten wir mal am Anfang. Woher kommt überhaupt dieses Wort Motivation? Und das Motivation ist ja vom Movare oder Bewegen.
Und ich finde, das ist eigentlich ein guter Anschluss, sich zu sagen, auch wenn man jetzt in dieser Rolle ist, auch mit Teams zu arbeiten, sich mal die Frage zu stellen, was bewegt die anderen Leute? Und das nicht nur im Sinne von Motivation, aber das sind auch so die Dinge, was beschäftigt sie, was bewegt sie, was bringt sie dazu, in Bewegung zu kommen? Sind das diese Rolle, das Veränderungs, über Veränderungen zu sprechen, eigentlich finde ich die schöneren Fragen, die man sich stellen kann.
Weil es kommt, was ich zum Beispiel überhaupt nicht mag, diese Aussage, die oder die Phrase, ja, wir müssen irgendjemanden abholen.
Aha, ja.
Das in diesem Kontext immer wieder fällt. Und es geht in Wirklichkeit nicht ums Abholen, sondern sie sind in Wirklichkeit schon da. Und da sind bestimmte Punkte, die man muss erfinden, was ist drinnen für sie und diese Punkte zu forcieren.
Ja.
Weil die Grundannahme ist ja eigentlich, dass alle Personen eine intrinsische Motivation haben oder eine Motivation haben, da zu sein. Und wir reden ja vor allem gerade im agilen Kontext häufig über diese Prime Directive, dass alle Menschen das Bestmögliche tun, was ihnen zur Verfügung steht in dem Kontext. Das heißt es nicht, dass es nur dieser Kontext ist, weil die Leute haben halt auch ein Leben außerhalb der Arbeit, aber sie tun sowieso das Bestmögliche.
Und das ist für mich eher die Frage, was kann ich weniger tun, um weniger zu demotivieren, als die Frage, was muss ich oder soll ich tun, um zu motivieren?
Ja, das mit dem die Leute sind schon da, das ist für mich tatsächlich gerade so ein bisschen, wenn ich ehrlich bin, ein Augenöffner. Eigentlich ist es total logisch, jetzt wo du das so einfach erzählst. Aber ja, ich hab in einer anderen Folge mal über, also nicht, dass das irgendwie aus dem Buch kommt, aber es war so mein Gefühl, über ein Schwungrad gesprochen.
So hab ich es mir immer vorgestellt. Das wäre jetzt für mich vielleicht sogar die andere Seite. Also wenn ich begeistert bin und ich Energie in dieses Schwungrad bringe, dann ist es vielleicht die andere Seite der dieser ich möchte wen anders motivieren.
Wenn man sich auch das anschaut, also es gibt so ein paar gute Sachen, wo man reinschnuppern kann, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt. Und ein paar Namen, über die man auf jeden Fall haltet, rüberfällt. Und einer ist eben Brian und Deci, die sehr viel gemacht haben zur Selbstbestimmungstheorie.
Und von den neueren Personen, wo man immer wieder landet, es gibt die Antoinette Weibel, die ist in St. Gallen, die forscht so gut Organizations und Vertrauen. Und da gibt es auch so ein Paper, was mich irgendwie immer wieder fasziniert hat, weil diese Motivation kann man so auf auch drei Ebenen sehen. Was du gerade gesagt hast, mit diesen, ich habe eine super motivierte Person, die super begeistert ist, sie einfach ansteckt mit Energie, würden die wahrscheinlich sagen, das ist was Interaktionelles.
Das heißt, diese Motivation, die sich da aufbaut oder sich quasi vergrößert, entsteht aufgrund der Beziehung zwischen diesen zwei Personen. Und das hilft dann quasi mitzunehmen oder eine Grundenergie mit reinzubringen. Dann gibt es eben das, was dann vielleicht eher intrinsisch oder es kann auch von extremistisch sein, ist ein Ansatz, den man verfolgen kann in Motivation, das ist individualistisch von den Einzelpersonen anzuhängen.
Das wäre halt nicht so wie dein laufendes Rad. Und dann gibt es noch andere Sachen, die in der Situation oder in dem Kontext Motivation erzeugen. Was zum Beispiel neben der vollen Begeisterung in Wirklichkeit, was du gerade erzählt hast, auch ein anderer Fall sein, warum Teams möglicherweise motiviert sind, ist, weil sie was gemeinsam schaffen wollen.
Weil sie einander helfen wollen. Weil sie ein gemeinsames Ziel haben. Das ist dieser Verbundenheitseffekt, das Bedürfnis einer Verbundenheit und Gemeinsamkeit, schon ein sehr hoher Faktor, der darauf einzeigt, dass wenn du begeistert bist und irgendwas erzählst, dass möglicherweise deine Teamkollegen, du und ich auf diesen Zug aufspringen und das weitertragen.
Ja, ich mache immer gerne mal ein Sportbeispiel. Für mich klingt das jetzt ein bisschen so, gerade auch der letzte Teil. Selbst wenn man in einem Basketball, wär's bei mir Basketball, nicht Fußball.
In der Basketballmannschaft ist die...
Bei mir wär's Eishockey.
Oh, sehr gut. Ja, okay, krass. In einer schlechten Mannschaft spielt, aber einfach gemeinsam ein Ziel hat.
Also vielleicht ist das Ziel auch wirklich, nach der Mannschaft nur Spaß haben. Wir freuen uns, dass wir uns zweimal die Woche beim Training treffen und haben da einfach eine unheimliche Menge Spaß. Ist es trotzdem super motivierend, zum Training zu gehen und auch zu spielen.
Ich hab das gemeinsame Ziel in der Mannschaft.
Ja, genau. Und auch grundsätzlich, wenn man sich jetzt... Es gibt ja unterschiedliche Definitionen, was motiviert mich, was kommt von innen, was kommt von außen.
Und es gibt also drei Kernaspekte, auf denen Sachen viele auf Säulen aufbauen. Und das eine dieser Kernaspekte ist, diese soziale Eingewundenheit. Dass auch wieder bei Daisy und Ryan immer wieder aufgegriffen wird, dass die einen sehr hohen ausschlaggebenden Punkt hat.
Und das ist schon etwas, wo wir, egal ob jetzt als Führungskraft oder als Coaches oder als Teambegleitung, Facilitatorinnen, etwas machen können, um den Kontext zu verändern, dass diese soziale Eingewundenheit mehr gegeben ist.
Was mache ich denn? Also sagen wir mal einfach als Teammitglied auch, wenn ich feststelle, jemand im Team ist vielleicht nicht gut drauf gerade, kann ja gut sein, spricht da vielleicht gar nicht so richtig drüber und das zieht sich vielleicht sogar eine längere Zeit. Und zieht aber das ganze Team runter.
Nimmt vielleicht Motivation, nimmt Energie. Wer hat jetzt welche Möglichkeiten da mit was zu tun?
Also die Möglichkeit, die jeder im Team hat, das klingt jetzt sehr banal, ist ein Gespräch. Um einfach mal herauszufinden, was eigentlich das ist, was es unterzieht und vielleicht auch dezidiert da in Rahmenbedingungen zu arbeiten. Weil es kann ja unglaublich verschiedene Gründe haben, warum jetzt eine Person demotiviert ist und dass der nicht gut geht.
Herauszufinden, was sind die möglichen Gründe und was können wir tun, um das ein bisschen besser zu machen, ist glaube ich so ein erster, am besten möglich in einem einfachen Gespräch. Im Idealfall von einer Person, die der Person ein bisschen mehr vertraut oder wo eine gute Beziehungsebene da ist. Und dann kann man sich schauen, was sind so kleine Dinge, die man macht.
Vielleicht ist es auch irgendwie mal die Möglichkeit, sich dafür auch als ein ganzes Thema rauszuziehen. Weil ich hatte auch in der Vergangenheit auch mal einmal den Fall, wo man sich die Fragen stellt, wenn man viel lang dran gearbeitet hat, macht das noch Sinn, dass die Person in diesem Team ist. Und das genauso offen anzusprechen.
Und das war im Endeffekt sogar leichter für die Person.
Aha, okay.
Weil sie sich selbst nicht gedraht hat, das zu sagen, dass dieser Kontext und das in allen Sachen irgendwie gefühlt in dem Team sehr schnell sind.
Ja.
Und das zu viel und dass die Person lieber was anderes machen wollen würde. Dann kann man ganz anders damit umgehen.
Wie geht man damit um, wenn man feststellt, okay, vielleicht gibt es die Basis nicht und andere in dem Team entscheiden, okay, wir Verbliebenen wollen aber unseren Spaß haben, unsere Motivation hochhalten. Aber das Gefühl ist natürlich, dann da grenzen wir diesen anderen Menschen dann in dem Moment aus. Gibt es da irgendeinen Tipp, wo du sagst, naja, wir sind fast in der Psychologie befürchtet, eine Methodik oder ein Umgehen damit?
Ich frage, ob es Psychologie ist oder ob es eher Soziologie ist, weil es Beziehungsebene ist. Ich glaube, es gibt nicht den einzigen Tipp dafür. Dazu müsste man viel mehr über den Kontext wissen.
Und ich glaube, was auf jeden Fall gut ist, das Thema anzusprechen. Weil häufig ist es so wie ein Elefant im Raum, ein pinker, großer Elefant, dass der Feel irgendwie verloren geht. Also ich hatte auch mal in der Vergangenheit das Becht, dass ein Kollege einen tragischen Todesfall in der Familie hatte.
Das ist natürlich so eine Person geistig im Kopf, teilweise woanders. Und da ist es sogar so weit gegangen, dass die anderen sich gefragt haben, ob dürfen sie gerade mit ihnen lachen. Ja.
Ist das akzeptabel? Ja, auch in die andere Richtung. Das kann auch so passieren bei anderen Sachen, wenn ein so ein bisschen Grieskram da ist, dass die anderen sich denken, ist es okay, wenn ich jetzt lach oder Spaß hab.
Und das kann man ruhig ansprechen.
Also glaub ich auch. Also meine Erfahrung sagt mir, man kann eigentlich und im Zweifelsfall muss man auch alles ansprechen. Und ich hab oft genug auch das Feedback bekommen, dass Leute sagen, ich freu mich, dass du das angesprochen hast.
Leute haben, meiner Meinung nach muss man sie mal offen gestalten, es ansprechen und auch sagen, wenn du nicht drüber reden möchtest, vollkommen okay, aber diese Tür halt aufmachen, damit die Leute auch eine Chance haben, über irgendwas zu reden, worüber sie nicht so gerne reden wollen.
Ja und ich glaub, da ist es wieder gut zu wissen, was ist meine eigene Motivation dahinter ist, anzusprechen.
Ja.
Weil das Bewusstsein darüber macht das, finde ich auch viel spürbarer den Gegenüber. Dann fühlt sich es auch nicht so wie ein Nörgeln oder irgendwie ein Fingerpointing oder sowas an, aber zu sagen, hey mir ist es wichtig, dass wir gut miteinander zusammenarbeiten oder dass alle im Team diese Informationen haben oder dass ich einen Überblick habe, weil ich, wenn mir dieses Thema oder diese Veränderung oder diese Architektur oder dieses Feature wichtig ist, was möglicherweise Punkte sind, die dagegen sprechen. Weil je nachdem, was meine eigene Motivation ist, kann es sich ja verändern, auch in Gesprächen, ich kann andere Sachen gezielt ansprechen.
Ja, kann ich gut nachvollziehen. Ich habe manchmal die Situation, also wir arbeiten ja für mehrere Kunden als Agentur, dass es für das Team mit einem Kunden einfach mehr Spaß macht, mehr motiviert als für einen anderen Kunden. Und trotzdem ist es natürlich so, beide Kunden müssen gleich behandelt werden.
Und es ist natürlich total schwer mit dem Kunden, das wäre meiner Meinung nach halt eine schöne Sache, darüber ins Gespräch zu kommen, dass es halt andere Kunden gibt, wo es uns leichter fällt, oder dem Team leichter fällt. Und damit man mit dem Kunden auch ins Gespräch kommt, aber es ist halt sehr schwer mit vielen Kunden auf dieser Ebene überhaupt erst mal ins Gespräch zu kommen. Dann ist man glaube ich auch schon so ziemlich weit.
Man hat mit dem Kunden lange zusammengearbeitet. Hast du da irgendeinen Tipp? Also für mich ist es oft so, mein Tag gestaltet sich, es gibt gute und schlechte Tage, gute und schlechte Situationen, aber ich habe für mich schon immer ehrlich gesagt auch immer was gefunden.
Okay, das macht aber Spaß dran. Die Challenge ist da oder was auch immer es ist, aber das kann ich als Tipp ja keinem anderen geben. Ich kann nicht sagen, na guck mal da, aber auch mit dem schwierigen Kunden, der Teil von dem Projekt ist doch cool.
Was ich hin und wieder in solchen Situationen gemacht habe, das kommt ein bisschen aus dem Hypnosesystemik, aber umgewandelt ein bisschen von mir. Du kannst hergehen und die beiden Situationen mal miteinander vergleichen. Nicht so wie eine pro und kontra Liste, aber zu sagen, es zeichnet sich mal ein Team eine Skala auf von 0 bis 10.
10 wäre quasi das Optimum an Zusammenarbeit von allen Rundbedingungen, die es irgendwie gibt. Das kann man auch im Team definieren. Und dann zu sagen, Kunde 1 ist für uns gerade im Team zu fragen, auf dieser Skala von 1 bis 10, welche Zahl hätte das?
Und Kunde 2 ist für uns die andere Zahl. Und dann einfach zu fragen, was ist schon da, das bei dieser Zahl ist? Was bringt uns da irgendwie dahin, dass wir da auf dieser Basis sind?
Und dann auch zu schauen, auch mit den unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen, was sehe ich beim einem Kunden? Dann wieder, was sehe ich beim anderen? Also immer hin und her springen.
Was höre ich da? Was denke ich da? Um einfach diese Kontextveränderungen oder sowas, die Unterschiede bewusst zu machen.
Und dann zu schauen, okay, von diesen Unterschieden, was bei einem besser ist und was bei einem anderen ist, gibt es irgendwelche Wege, die wir als Team in unserer Einflussphäre haben, um in die andere Richtung zu kommen. Und an denen zuerst zu arbeiten. Und wenn das nicht möglich ist, auch dann wirklich nochmal vielleicht mit den Kunden in ein Gespräch, vielleicht in ein Zwei-Personen-Gespräch oder sowas, anherzunehmen und nicht zu sagen, okay, bei anderen Kunden läuft es besser, sondern wir würden gern das Element, zum Beispiel Kommunikation, das ist so ein Schlagwort, was immer wieder auftaucht, aber Abnahmen oder Eingebundenheit oder keine Ahnung, daran arbeiten, weil wir denken, dass wir dann besser zusammenarbeiten können und weil wir dann schneller unsere Software bauen können und dann auch Argumente führen, was gut ist für die dran, wenn sie da auch etwa eingebunden sind.
Aber es ist immer einfacher, mit konkreten, konkreteren Beobachtungen vor allem, deswegen auch die Sinneswahrnehmungen hinzugehen, also quasi wie ein Drehbuch, weil dann können es auch die anderen Personen leichter nehmen und dann ist es auch einfacher, über ein Thema zu sprechen. Weil es ist ja nicht alles verkehrt, was man mit diesen Kunden macht.
Ja, genau. Also wenn alles verkehrt wäre, dann müsste man sich überlegen, ist das noch der richtige Kunde. Muss man ja auch ehrlich sein.
Ja, kann ich mir gut vorstellen. Und so ein Teil einer weiteren Frage, die ich mir aufgeschrieben habe, hast du schon beantwortet. Ich habe mich nämlich gefragt, soll und kann man Motivation messen?
Will man ein Motivationsbarometer haben? Es gibt ja zum Beispiel so diese Stimmungsdinge, die man sich an den Schreibtisch mitstellen kann. Also in nicht-Turmhoffes-Situationen.
Wie geht es mir heute? Und daraus könnte man ja irgendwie irgendeine Messbarkeit herstellen wollen. Messbar bin ich kein großer Fan von, aber man könnte eben auf die Idee kommen, um dann zu sagen, okay, lasst uns noch mal über Motivation sprechen.
Ich bin auch eine Freundin von Messbarmachen, aber Motivation ist für mich die Emergenz aus unterschiedlichen Aspekten. Das ist schwierig, das zu sagen, und man kann sicher irgendwelche Stimmungsabfragen einmal nach dem Sprint oder nach anderen Sachen machen und das einfach in persönliche Einrichtungen. Aber da ist die Frage, was ist der Outcome davon?
Und will ich mir lieber einzelne Aspekte wieder anschauen? Vielleicht auch, es gibt ja auch diese Being Motivators, die auch von Jürgen Abello und aus dem Management 3.0, wo es so unterschiedliche Kriterien oder eigentlich Kriterien sind, Bereiche drin sind, die motivatorin sein können, also zum Beispiel Neugier, Ehre, Anerkennung, Mastery, Einfluss. Da mal zu schauen, wie sortieren das die einzelnen Leute im Team?
Und gibt es da irgendwelche, also was sind so ihre Top 3? Und da gibt es da irgendwo eine große Überschneidung in Teams. Also ich habe zum Beispiel häufiger Teams gehabt, also bei Entwicklern und Entwicklerinnen, wo Mastery und Neugier immer relativ hoch gerangt war.
Kann ich außer Praxis bestätigen.
Und zu schauen, ob das gegeben ist oder was anderes, was ich, und das ist nicht direkt Motivation, aber ein Tool, das ich sehr schätze, das ist von Markus Wieselkirch, das nennt sich Flow Estimations. Das auf Flow zurückgeht aus der positiven Psychologie von Michael Jixen-Michaich. Ich glaube, das ist jetzt der korrekt ausgesprachene Name.
Wo du auf der einen Seite die Herausforderung hast und auf der anderen die Skills. Und du die Leute, also quasi eine Accessoire, eintragen lässt, wie ist gerade vielleicht bei diesem einen Thema oder diesem Projekt oder dieser Woche das Verhältnis zwischen Ihren Skill Level und Ihren Herausforderungslevel. Und das funktioniert vor allem gut, weil dann kann man teilweise auch Leute machen lassen, weil in der Mitte dieser, in diesem Bereich, wo das ja quasi so eine Gerade ist zwischen den beiden, das ist jetzt immer schwierig in der Wahl.
Podcasts auch zu zahlen, aber ihr stellt euch alle mal vor. Zwei Achsen, eine sind nach oben gerichtet. Die Y-Achse ist die Herausforderung.
Nach links gerichtet die X-Achse ist das Skill Level. Und wenn wir jetzt quasi eine gerade, also mit Steigung eins, mit Steigung eins Skill ist gleich groß wie unser Herausforderungslevel. Runterum das ist, nennt man diese ganze Flow Area.
Wo man sich einfach reinkippen kann und einfach Zeit und Raum dort vergisst und einfach diesen sweet Spot zwischen Challenge und Können hat. Und das hilft vor allem bei so technischen Sachen, wenn man da immer wieder raufkommt. Weil es kann nämlich dabei so oft passieren, dass Leute einfach aus dem Skill oder aus dem Produkt rauswachsen.
Vor allem, wenn sie lange schon in ein Thema sind. Und dann kann man sich auch was überlegen. Das ist jetzt noch nicht in Richtung Produkt und Kunde, aber das ist etwas, was man selber angreifen kann oder mehr kontrollieren kann innerhalb eines Ziels.
Man kann schon, wenn ich quasi technisch gefördert bin oder wenn ich drüber rede, dass meine Challenge kann ja auch eine zwischenmenschliche Challenge sein. Und das Thema das hier oder ein Werkstab selber halten oder sowas auch ein Entwickler oder wenn man jetzt erstmal was mit Architektur zu tun hat, dann bringt das immer wieder in diese Flow-Momente rein. Und das ist dann auch motivierend in schwierigen Situationen.
Das heißt aber auch, jemanden zu challangen, nicht überfordern, aber ein Anreiz setzen ist sicherlich ein gutes Mittel. Man könnte die Angst haben, ich will keinen überfordern oder so, aber ich sag mal, die Komplexität zu steigern, so wie es zur Situation passt. Challengen, wie wärst du denn mit einem Vortrag oder so, könnte ich mir zum Beispiel auch tatsächlich gut vorstellen.
Ist auf jeden Fall was Positives, oder?
Ja, es kann was Positives. Es kommt dann immer auf die Person ab und in welchem Kontext man das auch framed und mit ihnen bespricht. Und wo auch das einsteht, ist auch die Frage, was ist die passende Challenge zum Skill Level?
Also wenn ich nicht gerne vor Leuten rede, wird nicht mein Ted Talk vor tausenden Menschen mit Videoaufzeichnungen und Internet danach mein Go-To erst Challenges sein. Aber da kann es mal sein, vielleicht ein Feature herzuzeigen in deiner Review.
Zum Beispiel, genau. Ja, wenn man jetzt mit dem Team mal so ein Bewusstsein für Motivation schaffen möchte, gar nicht mal jetzt irgendwie innerhalb einer Retro, vielleicht will man das gesondert mal machen in einem Workshop oder in mehreren. Hast du da einen Tipp?
Wo kann ich denn da starten? Also gibt es vielleicht gute Modelle, du hast ja schon viele skizziert. Und ich würde auch sagen, wir sammeln die und ich pack die alle in die Show Notes.
Aber hast du, ja guck mal in die Richtung. Eigentlich kann man mit so einem Bild gut anfangen. Oder das ist eigentlich ein guter Artikel, aus dem man irgendwie im Workshop starten kann oder so was.
Also die für einen guten Start sind Moving Motivators. Das ist sicher ein guter Start, weil sie auch gute Visualisierungen haben und auch Kurzbeschreibungen zu den einzelnen Punkten, wo man die Leute eben für sich selbst priorisieren lassen kann. Was auch irgendwie funktioniert, wenn man jetzt aus der Fondation rein und so was die drei Felder nimmt, mit Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit, mal zu fragen, das quasi wie drei Billars herzunehmen, dann auch genauso zu fragen, was ist gut in dem Bereich, was hilft euch, wovon hättet ihr gern mehr, wovon hättet ihr gern weniger, damit das funktioniert oder für euch besser ist.
Das wären sicher so Punkte, die helfen, es im ersten Moment sichtbar zu machen. Weil, so wie auch bei vielen anderen Sachen, ob weil das jetzt kannt, oder irgendwas anderes ist, also das sichtbar machen und visualisieren, ist ein guter erster Schritt. Und vielleicht sogar noch, das wär es noch mal wahrscheinlich idealer, auch zu fragen, zu sagen, wozu ich gerne das sichtbar machen würde, was ist eigentlich mein Ziel dahinter.
Vor allem, wenn man es anmoderiert, funktioniert das immer besser. Für mich funktioniert es besser, wenn ich Prozessklarheit habe und ihnen auch sag, ich hab die und die Beobachtung gemacht, ich nehme jetzt dieses Thema mit euch her. Ich würde gern das und das machen.
Und wir schauen uns mal in Motivation, weil ich glaube, dass da die und die eine Möglichkeit da ist, für uns alle besser das ganze, die Arbeit leichter zu gestalten. Oder auch, weil ich euch gerne kennenlernen würde und wie ihr so tickt. Das geht vor allem bei dem Moving, motiviert es gut, wenn das ein neues Team ist, was man übernimmt, weil es halt auch sagt, also es ist, wen zum Beispiel Ordnung wichtig ist und für wen Ordnung ein Motivator ist.
Wenn ich ein Team wäre, solche Leute habe und dann habe ich vielleicht einen Chaoten, dann geht es um manche Themen möglicherweise eher zu Konflikten für. Und Konflikte können auch den Motivatoren sein, wenn wir jetzt wieder diese soziale Eingebundenheit dabei so anschauen. Das heißt, sich Gedanken zu machen, wozu?
Vielleicht auch mit dem Team. Und dann eine Möglichkeit zu finden, wie man es visualisieren kann und von den Punkten aus weiterzugehen. Und zu sagen, hey, was wären so kleine Schritte, um es ein bisschen besser zu machen und das Team damit einzubinden.
Ja super, sehr gut. Das Thema Konflikte im Team klingt mir danach, dass wir das gerne auch noch mal in einer dedizierten Folge aufgreifen. Ich finde, und so kann ein Start sein zur Motivation, tatsächlich ein guter Abschluss, um überhaupt mal, wie ich das so oft hier im Podcast mache, diejenigen, die es hören, so anzustupsen, ein bisschen mal drüber nachzudenken, was heißt das denn für mich als Teammitglied oder jemand, der ein bisschen mehr Verantwortung hat?
Wie gehe ich denn mit Motivation um? Hast du vielleicht irgendeinen abschließenden Satz noch, wo du sagst, Leute, Motivation ist ein wichtiges Thema, denkt da dran.
Ja, es gibt so Themen, die man gut für sich selbst testen kann.
Okay.
Und ich mag Experimente. Und ich finde, Motivation ist ein Thema, was man auch gut an sich selbst testen kann. Egal, was man jetzt im Workshop macht und einfach sich nur mal zu Fragen stellen, was ist eigentlich das, was mich selbst motiviert?
Und was brauche ich da? Ist schon immer ein guter Anfang, um es dann mit anderen auszuprobieren.
Und das würde ich sagen, gilt sowieso für Menschen, ganz generell unabhängig von der Arbeit, ob ich Verantwortung in einem Team habe, ob ich Teammitglied bin. Ich denke, das klingt nach einer richtig guten Idee. Ja, sehr schön.