
NBA80: Flight Level
Hebe ab mit Kanban-Flightlevels: Koordination auf allen Ebenen!
In dieser Episode erkläre ich, wie Kanban-Flightlevels funktionieren und warum sie entscheidend sind, wenn mehrere Teams an einem Produkt arbeiten. Ich zeige auf, wie diese Flughöhen von Teamarbeit über bereichsübergreifende Koordination bis hin zur Unternehmensstrategie euch helfen können, Blockaden zu beseitigen und den Gesamtfluss zu optimieren. Wenn ihr mehr über die positiven Auswirkungen und die Implementierung dieses Modells erfahren wollt, dann hört rein!
Shownotes
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NBA79: Kanban Upstream und Downstream einfach erklärt
NBA77 – No Bullshit Kanban Starter Guide
- https://no-bullshit-agile.de/nba77-no-bullshit-kanban-starter-guide.html
- Guide: https://no-bullshit-agile.de/no-bullshit-kanban-guide.html
Zusammenfassung
In der aktuellen Episode von No Bullshit Agile dreht sich alles um Kanban-Flightlevels und deren bedeutende Rolle beim Zusammenarbeiten mehrerer Teams an einem Produkt.
Ich erläutere das Konzept dieser drei Flughöhen: Flightlevel 1 für die Teamarbeit, Flightlevel 2 für die bereichsübergreifende Koordination und Flightlevel 3 für die strategische Ausrichtung des Unternehmens.
Mit dem richtigen Verständnis und der passenden Anwendung dieser Modelle können wir nicht nur die Effizienz unserer Teams steigern, sondern auch Transparenz über alle Ebenen hinweg schaffen, was essenziell ist, um erfolgreiche Produkte zu entwickeln.
Transkript
Hallo und herzlich willkommen bei No-Bullshit-Agile. Mein Name ist Thomas. Jede Woche spreche ich hier
kurz und knapp über Themen rund um agiles Arbeiten. Vielleicht findet ihr euch da wieder,
es gibt halbfertige Aufgaben, die bei euch ins System rutschen und dann verstopft alles. Damit
das nicht passiert, müsst ihr den gesamten Arbeitsfluss verstehen. Und genau darum ging
es in der Folge 79, Upstream und Downstream Kanban. Also wie kann Arbeit sauber durchs System kommen
und wie kommt sie sauber wieder raus und wie schließe ich die Feedback-Schleife. Wenn dich
das interessiert, hör da gerne rein. Den Link zu der Folge 79 findest du in den Shownotes. Heute
heben wir ab, denn es soll um Kanban-Flightlevel gehen. Und in meinen Augen, das jetzt schon mal
vorab, ist es tatsächlich gar nicht nur für ein Kanban-System interessant, sondern wahrscheinlich
sogar auch für andere Systeme. Zumindest die Idee dahinter. Was wir machen ist, wir schauen auf drei
Flughöhen. Wir haben einmal das Team, dann haben wir eine Ebene höher, die Koordination über mehrere
Teams und wir haben ganz oben, Flightlevel 3, die grundsätzliche Produkt- oder Unternehmensstrategie.
Und Flightlevel sind eben für Kanban-Teams sehr interessant, weil sie die Lücke zwischen
Teamwork, bereichsübergreifender Koordination und Strategie schließen. So kann man weniger
Parallelarbeit haben, so kann man Blocker über Teams weg zum Beispiel auch sicherer machen und
das hilft euch eben bei eurem Gesamtflow für das Gesamtprodukt und für das Gesamtunternehmen.
Flightlevel sind vor allen Dingen dann super interessant, wenn ihr mit mehr als einem Team
an einem Produkt arbeitet. Bevor wir da tiefer einsteigen, ein bisschen Housekeeping. Ich habe
mich ja tatsächlich dazu durchgerungen, auch ein Newsletter rauszuhauen. Ich weiß, ihr werdet mit
Newslettern überschwemmt und das verstehe ich auch und bei mir ist es genauso, dass ich sehr stark
darauf achte, welchen Newsletter abonniere ich überhaupt, bevor ich ihn überhaupt ausprobiere,
weil man kann ja jederzeit auch unsubscriben und trotzdem habe ich mir was überlegt. Mein Newsletter
ist ein bisschen anders als die anderen Newsletter, die ihr so kennt, weil mein Hauptkanal ja eben
einfach hier dieser Podcast ist. Ich habe mir dazu folgendes gedacht. Ich erwähne natürlich die Folge
der Woche, also der Newsletter erscheint einmal die Woche. Ich rede ein bisschen darüber, was ist
mir die Woche über so aufgefallen. Ich suche dafür einen Link zu einem interessanten Artikel raus oder
einem Video oder einen Blogpost oder was auch immer ich gefunden habe. Dann hänge ich gerne noch so
einen kurzen Abschnitt, einen Praxistipp dazu und ich habe für dich so eine Frage der Woche. Die Idee
dahinter ist ja, dir ein bisschen Futter für den Kopf zu geben, irgendwas worüber du vielleicht
ein bisschen länger nachdenken willst, was sich vielleicht weiterbringt und das alles immer im
Kontext eben der aktuellen Folge der Woche. Wenn dich das interessiert, wenn du mal in eine Newsletter
reinschnuppern willst, ich habe ein Beispiel Newsletter bei mir auf die Webseite gepackt und
ja wie gesagt, man kann sich jederzeit abmelden und ich kann dir auch versprechen, ich werde genauso
wie hier in den Podcast da nie Werbung reinpacken und ich werde dir auch nicht alle zwei Tage
irgendwas schicken, sondern kerne es eben einfach für die Leute, die ja sage ich mal noch ein bisschen
Randinfo rund um die Podcast Folge haben wollen, da irgendwie noch einen weiteren Kanal zu schaffen
und das wäre der Newsletter. Schau einfach mal rein. Vielen Dank, vielleicht ist das was für
dich und wenn es nichts ist, unsubscriben kann man jederzeit. Okay, dann würde ich sagen genug
der Vorrede, wir steigen mal ein. Kanban-Flightlevel. Du findest in anderen Frameworks oder ganze
Frameworks sind so gebaut, immer auch eine Möglichkeit, wie gehe ich denn damit um, wenn
ich nicht nur ein Team habe, das an einem Produkt arbeitet. Vielleicht habt ihr mehrere Teams bei
euch, aber die sind komplett disjunkt, dann habt ihr immer noch die Ebene ja eures Gesamtunternehmens,
über das koordiniert werden sollte, Strategien vorgegeben werden sollten. Flightlevel ist im
Prinzip der Kanban-Ansatz, um mehrere Teams zu koordinieren. Wir haben ja in den Kanban Starterguide
und auch in zum Beispiel der letzten Folge Upstream, Downstream viel uns damit beschäftigt, dass wir
ein Team haben. Das Team, und so habe ich dieses Bild ja gemalt, lebt auf einer Insel. Insel habe
ich deswegen gewählt, weil ich es bildlich ganz schön finde, weil viele das so auch im täglichen
Leben ein bisschen erleben, dass man so allein auf so einer Insel ist. Wir wissen aber, dass das
nicht so stimmt. Wir haben zum Beispiel für ein einzelnes Team einen Eingang, den Upstream, irgendwo
kommt die Arbeit ja her und wir haben einen Ausgang, den Downstream. Wir liefern ja etwas und dann
sollte sich so ein Zyklus schließen durch Feedback, das dann wieder bestimmte Dinge in den Eingang
definiert. Und als Team möchtest du eben nicht nur deine tägliche Arbeit sehen, sondern du möchtest
auch den Upstream sehen und da mitmachen und du möchtest auch den Downstream sehen und dieses
Feedback bekommen. Das ist alles Flightlevel 1. Und Flightlevel 1 ist das, wo wir täglich drin
leben, wenn wir Kanban machen. Ehrlich gesagt, auch wenn ihr Scrum macht, seid ihr in der Regel auch
erst mal auf diesem Flightlevel. Darüber gesprochen oder darüber gesehen, deswegen ist dieses Bild von
diesen Flightlevels gar nicht so schlecht, sind wir jetzt eine Ebene höher. Ihr habt vielleicht
mehrere Teams, zwei oder mehr, die an dem gleichen Produkt arbeiten und ihr habt die Teams auf
irgendeine Art und Weise jetzt aufgeteilt. Das heißt, jedes Team hat so seine Insel, hat seinen
Downstream und seinen Upstream. Flightlevel 2 möchte ich jetzt diese zwei oder mehr Teams
koordinieren, denn sie arbeiten ja an dem gleichen Produkt. Und je nachdem, was ihr für eine
Aufteilung gewählt habt, keine Ahnung, vielleicht habt ihr ein Team, das macht Frontend und ein Team, das
macht Backend. Das wäre vielleicht nicht so die schlauste Aufteilung, kann ich gleich sagen. Oder
ihr habt ein Team, das bearbeitet den Bereich A in einem Produkt und ein anderes Team, das arbeitet
den Bereich B. Und trotzdem, deswegen ist dieses Inselbild so schön, ist es vielleicht erst mal eine
Insel, aber man müsste schon gucken, dass man jetzt diese beiden Teams oder mehr als zwei Teams
auch koordiniert. Und genau diese Abstraktionsebene ist eben der Flightlevel 2. Und wenn wir dann noch
eine Abstraktionsebene höher gehen auf den Flightlevel 3, dann sind wir eben bei der Strategie. Da geht es
um Outcome. Ist das Produktportfolio für das Unternehmen noch richtig? Ist das Gesamtprodukt auf dem
Markt noch richtig? Hier geht es eben darum, auf einer noch abstrahierteren Ebene permanent zu
koordinieren. Laufen wir alle in die richtige Richtung? Und das heißt deswegen Flightlevel, weil
man sich das wunderschön vorstellen kann. Der Flightlevel 1, da bist du im Prinzip auf dem Boden. Du
bist in deinem täglichen Leben drin. Der Flightlevel 2, das ist vielleicht eine Cessna, die kann nicht so
hoch fliegen. Du erkennst noch Autos, wenn man jetzt in diesem Flugzeugbild bleibt, Menschen, die vielleicht
durch die Gegend laufen. Und der Flightlevel 3, da bist du dann, keine Ahnung, in einem Jumbojet oder sowas
in der Art und fliegst schon fast über den Wolken. Details erkennst du nicht mehr. Und das ist dieses
Bild von diesen Flightlevels. Das Prinzip, was hier angewandt wird und das Ganze ist ein mentales Modell,
ist eben, du willst den Wertfluss über Organisationsgrenzen hinweg sehen und optimieren. Wir
wollen nicht nur in unserem Team optimieren, sondern wir wollen über unsere Gesamtorganisation hinweg
optimieren. Und wir wollen eine Transparenz über alle Ebenen schaffen. Wir wollen eben, dass aus
dem Flightlevel 3 heraus klar ist, auf einer abstrahlierten Ebene, was ist unsere Strategie, was sind
unsere Unternehmensziele. Und das möchte ich durch die nächsten beiden Flightlevel eben durchkommunizieren,
sage ich mal. Wie kann man das ganz einfach erklärt umsetzen? Naja, auf dieser obersten Ebene, dem
Flightlevel 3, gibt es ein Strategieboard. Da sind eben die Topziele, die Unternehmensziele definiert. Da
werden Hypothesen formuliert. Da wird der Gesamtfortschritt festgehalten. Auf dieser mittleren
Stufe geht es eben darum, Work-Items über die Teams hinweg zu koordinieren. Wir wollen potenzielle
Blocker erkennen. Wir wollen Blocker eliminieren. Wir wollen Abhängigkeiten erkennen und auch diese
eliminieren. Und auf dem Level 1 geht es eben darum, ja, das Produkt weiter zu entwickeln und zu
gestalten. Vielleicht ein kleiner Einschub an dieser Stelle. Wenn du schon mal OKRs gehört hast,
Objective Key Results, eine auch sehr schicke Methode, dann wirst du feststellen, dass OKR für
dieses Dripping Down sehr gut geeignet ist. Und deswegen findet man auch sehr oft eine Kombination
von die Methodik oder die Idee Flightlevel einführen und die Methodik oder die Idee OKRs
einführen. Da will ich hier jetzt in dieser Folge nicht konkreter drauf eingehen, weil es mir jetzt
erst mal nur um das Kann-Man-Prinzip geht. Aber wenn du rechts und links vom Weg gucken willst,
wäre mein Tipp, guck mal in Richtung OKR. Um konkretes Beispiel mal zu geben, nehmen wir mal
an, wir sind zuständig für einen Webseiten-Relaunch. Und dieses Webseiten-Relaunch hat zwei ganz große
Produktfeatures und insgesamt noch eine große Marketing-Kampagne drumherum. Dann wäre es auf
Flightlevel 3 so, dass wir grundsätzlich definieren, wir haben folgende Unternehmensziele, die wir jetzt
in solchen Projekten umsetzen. Also wir wollen die Conversion optimieren, wir wollen unser Time-to-Market
verbessern und wir wollen die Stabilität des Gesamtsystems verbessern. Deswegen machen wir
diesen Relaunch. Und auf Flightlevel 2 braucht es jetzt eine Koordination. Wie hat er gesagt,
wir haben zwei Produkte und auch noch eine Marketing-Kampagne, die jetzt UX, UI, Backend,
den Content, rechtliche Dinge, das Marketing, die Texte, die Aussagen, alles was dazu gehört,
jetzt koordiniert. Das kann man nicht jetzt nur zu einem Team geben, sondern das ist ja was
Übergeordnetes. Und auf Flightlevel 1 liefern diese Teams jetzt, so wie wir es kennen, in dem Rhythmus auf
Basis dessen, was aus Flightlevel 3 und 2 definiert wurde, koordiniert jetzt diese Produktfeatures und
die allumspannende Kampagne dazu. Und das ist dann deutlich weniger Multitasking. Ihr habt deutlich
weniger Blocker, ihr habt Abhängigkeiten erkannt, ihr könnt Maßnahmen treffen, wie ihr das koordinieren
wollt innerhalb dieser Abhängigkeiten und ihr schafft es so, eben in Iterationen, in selbstständigen Teams
trotzdem koordiniert, etwas Gesamtes zu liefern, das nicht erst am Ende zusammenkommt und ihr dann
hofft, dass es zusammenpasst, sondern das praktisch während der Entwicklung in einer
Gesamtkoordination geplant war und durchgeführt wurde. Was können Fallstricke sein? Wenn ihr jetzt
nur anfangen zu sagen, okay wir machen zwei neue Boards, das eine ist ein Strategieboard und das
andere auf Flightlevel 2 koordiniert unsere zwei Teams, dann ist das höchstwahrscheinlich zu kurz.
Wie so oft geht es ja darum, nicht eine Technologie einzuführen, wie neue Boards, sondern die Menschen
zusammenzubringen und zwar zur richtigen Zeit. Und es kann schwierig werden, da müsst ihr natürlich
darauf aufpassen, wenn ihr jetzt diese Flightlevel einführt, dass eure Leadtime leidet, weil ihr
einfach zu viel Overhead erzeugt habt. Deswegen hatte ich vorhin auch gesagt, wenn ihr ein Team
habt, das an einem Produkt alleine arbeiten kann, dann ist das höchstwahrscheinlich nicht der
schlechteste Zustand. Aber es gibt genug Situationen, wo Produkte so groß sind, dass man nicht nur mit
einem Team daran arbeiten kann. Und dann hilft die Methodik und das Mindset hinter Flightlevel und
natürlich irgendwann auch Tools, Koordinationstools für die Transparenz wie ein Board sehr.
Und das soll es tatsächlich für heute auch schon gewesen sein. Wie immer geht es mir darum, euch ein
bisschen zu inspirieren, euch ins Denken zu bringen. Und wie gesagt, wir arbeiten uns ja Schritt für Schritt
in Richtung des Advanced-Kanban-Guides, der ja auf dem Starterguide aufbaut und weiterführende Kanban-Prinzipien
einführt. Und das Thema Flightlevel fand im Starterguide auch schon statt, wird sicherlich eine größere Rolle
in dem Advanced-Guide übernehmen. Und deswegen dachte ich mir, als nächste Folge macht das thematisch hier
einfach total Sinn. Wie immer freue ich mich hier über euer Feedback. Habt ihr Erfahrung damit? Ist das
vielleicht ein Baustein, der euch fehlt? Ist das ein Baustein, an dem ihr dran seid? Habt ihr da große Learnings?
Teilt das gern mit mir. Alle Kanäle, auf denen ihr mich erreicht, findet ihr in den Shownotes. Und ansonsten
habe ich wie immer eine ganz große Bitte. Wenn dir das hier gefallen hat, dann teile das gerne mit deinen
Kolleginnen und Kollegen und teile es gerne auch auf Social Media. Je mehr Leute hier von dem Podcast
erfahren, desto größer kann die Diskussion werden, desto mehr Themen kann ich aufnehmen und entsprechend auch
wieder Folgen darüber machen. Und das kommt dir ja auch zugute. Wenn du in Kanban einsteigen willst, würde ich
sagen, hör die Folge NBA 77 an, schau dir den No-Bullshit-Kanban-Starterguide an. Das ist der perfekte Start aus der
Praxis heraus, wenn du mit Kanban loslegen willst. Ansonsten sage ich, habt noch eine ganz tolle Woche und bis zur
nächsten Folge bei No Bullshit Agile.