Letzte Aktualisierung:

Agil arbeiten: Warum es einfach klingt, aber schwer umzusetzen ist

Thomas Artikel

Hey, du! Du machst dir Gedanken darüber, warum agiles Arbeiten nicht funktioniert? Klasse!

Viele Unternehmen wollen agil arbeiten, doch die Umsetzung ist oft komplexer als gedacht. Agiles Arbeiten ist das Buzzword unserer Zeit. Doch wenn dein agiles Arbeiten mehr Meetings als Ergebnisse produziert, hast du es falsch verstanden - oder andere in deinem Umfeld. In einer Welt, die sich ständig verändert, ist Agilität nicht nur ein Modewort – sie ist eine Überlebensstrategie.

Warum agiles Arbeiten das einzige sinnvolle Vorgehen ist

Eigentlich für dich nix neues. Aber trotzem noch einmal ein paar Zeilen dazu, warum wir den Zirkus machen.

Die Welt bewegt sich in Lichtgeschwindigkeit. Wer glaubt, mit starren Prozessen Schritt halten zu können, wird schnell überholt. Oder wer denkt, er könnte am Anfang einer Projekt- oder Produktidee definieren, was er oder der Markt braucht. Agiles Arbeiten gibt uns die Flexibilität, auf Veränderungen zu reagieren und Produkte zu liefern, bevor der Markt sie woanders findet.

Agiles Arbeiten im Team? Lies hier, wie flexiblere Teams durch agiles Arbeiten möglich werden.

Wenn du auf unbekanntem Terrain unterwegs bist, bringen dir starre Pläne wenig. Agiles Arbeiten bedeutet, den Weg ständig zu überprüfen, kleine Schritte zu gehen und aus jedem Schritt zu lernen. Es ist der Kompass in einer unvorhersehbaren Welt.

Warum agiles Arbeiten einfacher ist, als viele glauben

Ja, das ist vielleicht provokant, aber ließ bitte weiter... Ich liste hier mal auf, was es meiner Meinung nach braucht.

Die Essenz: Agiles Manifest und 12 Prinzipien

Agiles Arbeiten beginnt mit den Basics: dem Agilen Manifest und seinen 12 Prinzipien. Diese sind nicht einfach Regeln – sie sind der Kompass, der dir zeigt, dass Menschen und Interaktionen wichtiger sind als Prozesse und Werkzeuge.

... und noch mehr Dinge. Ehrlich - schau mal wieder rein, es lohnt sich.

Kleine Iterationen: Der Turbo für schnelles Feeback

Agil sein heißt, in kleinen Schritten vorzugehen, um sofort Feedback zu bekommen und die Richtung anzupassen. Es ist wie ein Kompass: Du justierst ständig, um sicherzustellen, dass du auf Kurs bleibst. 

Modulare Entwicklung und Tests: Sicherheit für alle Beteiligten

Mit Methoden wie Test Driven Development (TDD) und modularer Entwicklung kannst du sicherstellen, dass dein Team nicht ins Chaos abrutscht. Diese Ansätze sind wie Sicherheitsnetze, die Fehler auffangen und Anpassungen erleichtern. Das hilft dir, schnell zu liefern und so schnell in den Feedback-Zyklus zu kommen.

Methoden: Werkzeuge, keine Fesseln

Agiles Arbeiten braucht Werkzeuge, die das Team unterstützen – keine Fesseln, die es lähmen. Methoden wie Kanban und Scrum bieten Orientierung, müssen aber flexibel bleiben, um den Kern agiler Werte zu bewahren. 

Wie du sicher weißt gibt es unendlich viele Methoden, die sich agil nennen. Ich geh hier nur kurz auf zwei Klassiker ein. Ich habe dabei sogar eine Präferenz. Welche wohl?

Kanban – Flexibel und anpassungsfähig

Kanban ist wie ein Schweizer Taschenmesser: flexibel, vielseitig und jederzeit bereit, sich an deine Bedürfnisse anzupassen. Es ist perfekt für Teams, die ihre Prozesse dynamisch gestalten wollen.

Scrum – Struktur mit Bedacht

Scrum hingegen ist ein solides Gerüst: Es bietet klare Strukturen und Rituale, die besonders für Einsteiger hilfreich sind. Doch Vorsicht: Wer sich blind an die Regeln klammert, riskiert, die agilen Werte aus den Augen zu verlieren.

Warum agiles Arbeiten trotzdem schwerfällt

Klasse, oder? Gerade schreib ich noch, wie einfach es doch ist und du hast bestimmt gedacht - "Ja, aber". Genau! Das "aber" schauen wir uns jetzt an.

So einfach die Prinzipien auch klingen – in der Praxis stößt agiles Arbeiten oft auf Widerstände. Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle: Agilität und Führung. Diese Hindernisse sind selten rein technischer Natur. Vielmehr scheitert es häufig an den unterschiedlichen Perspektiven und falschen Vorstellungen der Beteiligten.

Unterschiedliche Perspektiven auf Agilität

Agilität betrifft nicht nur die Teams, die sie umsetzen sollen, sondern auch das gesamte Umfeld, in dem sie arbeiten. Das Problem: Nicht alle Beteiligten teilen die gleiche Sicht auf agile Werte und deren Vorteile - aus den unterschiedlichsten (guten) Gründen.

Wer ist eigentlich beteiligt?

Wenn wir darüber sprechen, dass dann schlussendlich doch nicht alles so einfach ist, müssen wir uns umsehen. Wer ist alles am agilen Arbeiten beteiligt? Das sind viel mehr Parteien, als man so denkt. Und es ist sehr wichtig, das zu verstehen und diese Parteien auch alle im Auge zu behalten.

  • Teams: Oft fehlt ihnen das Verständnis oder die Erfahrung, wie agiles Arbeiten konkret hilft. 
  • Unternehmen: Strukturen und Hierarchien widersprechen häufig der agilen Denkweise.
  • Stakeholder: Abteilungen wie Marketing oder Produktentwicklung arbeiten oft nach anderen Paradigmen. Sie haben andere Zwänge. Sie haben auch wieder ein Umfeld.
  • Wenn Du für Kunden entwickelst
    • Die Kunden wollen Ergebnisse, verstehen aber nicht immer, warum agiles Arbeiten besser ist.
    • Das Umfeld der Kunden: Interne Richtlinien, Vorgaben und Zwänge behindern oft den agilen Prozess.

Warum erkennen sie die Vorteile nicht?

Ok, verschiedene Sichtweisen und Nöte. Ich denke, das kannst du nachvollziehen. Warum blockieren einige? Es läuft immer auf zwei Dinge hinaus:

  • Mangelndes Verständnis: Ohne grundlegendes Wissen über Agilität wird sie als Modewort abgetan.
  • Eigene Zwänge: Konkurrenzdruck, Deadlines oder starre Prozesse lassen Agilität wie einen Luxus wirken.

Agilität als Geschäftsmodell

Ein weiteres Hindernis: Agilität wird oft überkomplex präsentiert. Mach mal LinkedIn auf und such mal nach Agil - dann siehst du schnell, was ich meine.

  • Fachworte und Buzzwords: Begriffe wie „Backlog Refinement“ oder „Increment Planning“ schrecken ab. Sie klingen komplex und elitär, obwohl es um einfache Prinzipien geht.
  • Methodenüberfluss und Beraterkultur: Der Markt ist überfüllt mit Tools, Frameworks und Coaches, die Agilität verkaufen wollen. Das suggeriert, dass es ohne externe Hilfe gar nicht möglich ist, agil zu arbeiten.
  • Der Eindruck von Komplexität: Viele Unternehmen glauben, Agilität sei ein riesiges Transformationsprojekt, das sie nicht stemmen können. Doch das Gegenteil ist der Fall: Agilität macht die Dinge einfacher – wenn man sie richtig angeht.

Wie wir zu echtem agilem Arbeiten kommen

Und nu? Wie geht es weiter?

Agiles Arbeiten bedeutet nicht nur, Prozesse zu ändern – es erfordert ein Umdenken auf vielen Ebenen. Und reden. Viel reden.

Mit den folgenden sechs Ansätzen kann Agilität gelebt und nicht nur eingeführt werden. Für mich sind sie fundamental. Du wirst vielleicht nicht alle abdecken oder verändern können. Macht nichts. Hab sie aber im Kopf.

1. Das Umfeld mitnehmen: Bildung und Aufklärung

Agilität ist kein Selbstläufer. Menschen müssen die Vorteile agiler Ansätze verstehen und erleben, bevor sie sie akzeptieren. Kontinuierliche Aufklärung, praktische Beispiele und das Aufzeigen von Erfolgen schaffen Vertrauen und Akzeptanz. Das ist dein Job. Wer, wenn nicht du kann die Vorteile von agilem Arbeiten vermitteln und bebildern?

2. Technische Basis schaffen: Sicherheit durch solide Grundlagen

Techniken wie Test Driven Development (TDD), Continuous Deployment (CD) und Continuous Integration (CI) ermöglichen schnelle, sichere Lieferungen. Sie reduzieren Fehler und schaffen Stabilität – unerlässlich für erfolgreiches agiles Arbeiten. Das hier ist sicherlich ein schwieriger Punkt, aber auch ein sehr lohnenswerter!

3. Organisatorische Klarheit: Prozesse sichtbar machen

Visuelle Werkzeuge helfen Teams, den Überblick zu behalten. Visualisiere alles. Und wie immer: Passe die Visualisierungen an. Visualisierung ist ein Teil von Kommunikation und wie oben schon geschreiben: Reden, reden, reden.

  • Prozesse visualisieren: Mit Tools wie Kanban-Boards lassen sich Arbeitsabläufe transparent darstellen.
  • Engpässe erkennen: Work-in-Progress-Limits verhindern Überlastung und fördern den Fokus auf das Wesentliche.

4. Methodenkompetenz entwickeln: Prinzipien vor Prozessen

Agilität lebt von einem starken Fundament:

  • Das Agile Manifest als Leitplanke: Die Prinzipien helfen, den Fokus nicht zu verlieren.
  • Die richtige Methode wählen: Scrum bietet Struktur für den Einstieg, Kanban ermöglicht größere Flexibilität. Die Methode sollte immer an die Team- und Projektbedürfnisse angepasst werden.
  • Regelmäßige Reflexion: Teams sollten kontinuierlich prüfen, ob sie die Prinzipien noch leben oder nur mechanisch einer Methode folgen.

5. Vertrauen aufbauen: Die Grundlage für Wandel

Agilität erfordert Vertrauen – zwischen Teams, Führungskräften und Stakeholdern. Ohne Vertrauen bleiben alte Muster bestehen. Es ist die Basis für Innovation und Zusammenarbeit.

6. Feedback als Treiber: Lernen und verbessern

Ohne Feedback keine Verbesserung. Regelmäßiger Austausch ist der Motor agilen Arbeitens:

  • Feedback zu Ergebnissen: Teams lernen aus der Qualität ihrer Inkremente und passen sich an.
  • Feedback zu Prozessen: Die Arbeitsweise muss ständig hinterfragt und verbessert werden.
  • Feedback mit dem Umfeld: Stakeholder, Kunden und andere Abteilungen sind Teil des Systems und müssen eingebunden werden.

Indem du die Herausforderungen meisterst, kannst du langfristig erfolgreich agil arbeiten.